Irgendwie muss alles anders

Veröffentlicht am 7. Juni 2024 um 16:19

Nach einigen Solotrips hatte ich das Gewurstel an allen Ecken und Enden leid. So machte das irgendwie nur begrenzt Spaß. Die größten Baustellen:

- Die Schlaflösung. Das Unterlegbrett ist einfach unpraktisch zum Handhaben, das Zwischenbrett zog sich inzwischen auf, was mir böse Aua-Rückendellen am Morgen verschaffte und die Thermarest (so gut man auch darauf schläft) ist zu sperrig für den täglich mehrfachen Umbau "Kochen-innen und Schlafmodus" 

- Die Sache mit dem Regal. Die Filzlösung ist einfach nur hässlich (so viel Mühe ich mir mit Farben und Stoff auch gegeben habe), und: es passt kaum was rein  

- Tisch Auf- und Abbau nervt, deshalb mache ich es quasi nicht, möchte aber doch irgendwie wenigstens ein Tischchen haben, um mal eben was abzustellen. 

 

Beginnen wir mit dem HECKREGAL. Nach wie vor mit schlechtem Gefühl bei der Holzlösung. Was passiert bei einem Crash? Ich hatte die Nase aber sowas von voll vom Gruschten und Filzmist, also entschied ich mich doch für einen festen Holzeinbau. Gesichert wird das Ganze durch Verschraubung an der Sitzbox und Abspanner an der linken hinteren Zurröse. Bei einem Unfall hoffe ich, dass diese Befestigung wenigstens soviel Energie / Impuls wegnimmt, dass die Kopfstütze den Rest auffangen kann, bevor es mich köpft. (Wenn doch, baue ich es nochmals um...)

Aber fangen wir erstmal von Vorne an. Wie immer startet alles mit einer Schablone. Einer großen Schablone! (Für alle Nachahmer: Größen mag ich hier nicht angeben, denn es kommt darauf an, wie weit vom Außenfenster entfernt man die senkrechte Front anbringt und natürlich wie breit man sie macht. Das kann man gut auch selbst ausmessen. Rechnet aber unbedingt die Schräge der Verkleidung mit ein. Das macht auch bei 8 - 12 mm erstaunlich viel aus.) 

Ich wollte drei Fächer. Das unterste ist im Grunde die bereits von VW eingebrachte Ablage über der Verkleidung der Räder. Ich habe die Schablone und später das Brett genau wie die bereits vorgegebene Aussparung ausgeschnitten.

Die Unterkante des Ausschnittes des mittleren Fachs ist etwas höher als mein Fensterbrett, damit nichts rausfällt, das obere ist insgesamt etwas tiefer, der Boden davon ca. auf Mitte des Fensters. 

Ein Regal-Einlegebrett brauchte ich damit nur für das oberste Fach. Ich befestigte einen Edding an einem  Stab und konnte so die genaue Aussparung auf ein davor gehaltenes Stück Pappe übertragen, indem ich an der Festeraussparung entlangfuhr. Das klappte nur so semi, (das Youtube-Video sah einfacher aus), allerdings weit besser, als nur durch Rummessen und ein schrittweises Einpassen der Pappe an das Heckfenster. (Der Fachboden ist ein 12mm Pappelsperrholz, dennoch ist auch hier unbedingt die Fensterschräge zu beachten. )

Dann: Mittels Schablone alles auf das Frontbrett übertragen und Schatzi mit der Handkreissäge ausschneiden lassen. 

Ich nahm, (da das Brett ja keine Last aufnehmen muss und wegen dem beschriebenen eventuellen Crash-Impuls (Impuls = Gewicht!!! *Geschwindigkeit) da alles möglichst leicht sein soll/kann ein 12 mm Pappel Sperrholz. Das tut es auch gut! Dennoch musste am oberen Rand die Schräge entlang der Autoverkleidung nachgearbeitet werden, damit es plan anliegt.

Wie man sieht entschied, ich mich gegen Türen aller Art. Erstens weil ich es sowieso nicht richtig gut hinbekommen hätte und mir dann nicht bis in alle Ewigkeit allabendlich den Murks ansehen wollte und zweitens weil es so in dem Mini-Raum weniger aufträgt. Damit trotzdem nichts rausfällt, sind die Regalböden tiefer als die Unterkanten der Ausschnitte und diese zusätzlich mit dicker Gummikordel gesichert. Es ist eine einzige Kordel, die ich durch alle Löcher von unten nach oben und wieder  nach unten führte. (Die Enden habe ich einfach jeweils sicher verknotet.) So ergaben sich diese richtig praktischen Schlaufen, in die man alles Nützliche stecken kann. (Tempos, Stadtpläne, Handy...) 

Der oberste Fachboden wird von einem "Fuß" gestützt, der an das Fensterbrett verschraubt ist. Zusätzlich ist das oberste Regalfach natürlich auf eine Leiste am Frontbrett geleimt. (Auf dem Foto steht es noch in der Werkstatt) -->

Durch die Höhenanpassung der Liegefläche entfällt nun das lästige Zusatzbrett. (Die Kopfstützen der Rücksitze habe ich umgedreht, damit sie etwas nach oben stehen.)  Die Hälfte der alten Zusatzbrettes ist das neue Zwischenlagebrett (rechts vorne) das rechts jetzt an der Kochfront und einem umklappbarem Fuß aufliegt (der Fuß ist das Bodenbrett unter der rechten hinteren Ecke, nicht an das Zwischenlagebrett geschraubt, da ich zum Kochen im Innenraum das Zwischenlagebrett einfach über das Sitzbrett der Box links schiebe). Ja, damit habe ich keinen Wackeltisch mehr (Das Zwischenbrett war ja auch ein Tisch, aber der klappte sowieso nicht wirklich (zu schwer und unhandlich) 

Die zum Fahrer hinsehende senkrechte Seite wurde mit einem Brett verschlossen, welches an dieses aufgesetzte Brett geleimt wurde. Die hintere Seite des Regals habe ich offen gelassen, da der Spalt eher klein ist. Das Fenster habe ich mit einem Vorhang (mit Saugnäpfen) verhängt (braucht ja niemand meine Schlüpi-Farbe kennen und wenn die Fenster mal beschlagen, kann ich wischen) 

Den Möbelknauf zum Jacke aufhängen hätte es nicht gebraucht, da eine Jacke dafür zu lang ist. Aber es findet sich trotzdem immer was zum Dranhängen. An dem schwarzen Minihaken "wohnt" übrigens immer der Auto-Schlüssel, wenn Frau an Bord. 

Die Mandalas sind aufgeklebt, nicht gemalt. Ich finde sie klasse. Wegen optischer Leichtigkeit und gegen Klaustrophobie habe ich bei diesem Regal auf die ansonsten schon fast obligate Türkis-Malerei verzichtet. 

Dem aufmerksamen Betrachter ist natürlich auch nicht entgangen, dass ich die Sitzbox auf Höhe der umgeklappten Sitzbank angepasst habe und den notwendigen Schlitz vorne an der Box (darunter ist mein Campingstuhl) mit einem Brett verschlossen habe. 

 

Um wenigstens einen kleinen TISCH auf der Fahrt zu haben, bastelte ich mir aus Holzresten ein Klapp- tischlein für die HECKTÜRE (außerdem gibt es noch das Fressbrettchen ob, aber zum Brotzzeiteln ist es etwas hoch) 

Das Mandala macht das ganze nicht nur schick, sondern auch abwischbar. Allerdings muss ich zugeben, dass ich (ohne es nach oben abzuspannen) lieber keinen vollen Teller mit Eintopf darauf stelle, da es lediglich über die Scharniere vom Abklappen nach unten gehindert wird. Aber für eine Tüte Fastfood-Mampf, eine Tasse Kaffee und den Reiseführer reicht es.

Und nach langem Rumgesuche, fand ich dann endlich auch noch eine bezahlbare und passende MATRATZE. Das Rumgeschiebe mit der Selbstaufblasbaren ist nicht so toll. Das Packmaß topp, lässt sich aber nicht sicher falten und wo dann hin während des Kochens? Und seit Neuestem ja mit Hund... Also eine neue! Und zwar ist das die Åfjäll Matratze aus Elchhausen. Es muss allerdings schon die 12cm hohe sein, außer man möchte seinen Physiotherapeuten nach dem Urlaub ausgiebig sehen. 

Die Matratze steckt in einem schön gearbeiteten Umschlag, fast schon ein Topper. Durch den an drei Seiten zu öffnenden Reißverschluss kann man die eigentliche Matratze leicht herausnehmen und die Masse anpassen. Ich habe nur die Länge auf 2x 80cm gekürzt. (Die 80cm Breite lassen sich gut in die 77cm breite Schlafnische quetschen, so rutscht nix in der Nacht auseinander)  Das ging mit dem Brotmesser mit Sägeschliff sehr gut, wenn man erst einmal kapiert hat, sich an den Nupsis zu orientieren. Den Umschlag wollte ich nicht abschneiden, da sonst der Reißverschluss kaputt gewesen wäre. Da ich das Ding sowieso im Auto klappen möchte, geht das mit den 40cm "leeren" Umschlag perfekt. Danke I... für die zwei Trageschlaufen. Sehr praktisch!

Aus dem herausgeschnittenen 40c80cm Matratze, mache ich mir ggf. noch eine Rückenstütze. Mal gucken.

Momentan warte ich noch auf zwei dünne Tagesdecken, die ich zu Überzügen über die Matratze nähen möchte, da der weiße Umschlag super schmutzempfindlich ist und zudem etwas nach "Krankenhaus" und gar nicht nach coolem Camper aussieht. Zum Schlafen kommt dann noch ein Spanlaken drüber, das ich mit zusätzlichen drangenähten Bändern etwas fixiere. 

So sieht das ganze nun also im Schlaf - Koch und Alltags-Modus aus. 

Zusammengeklappt ist das Ding schon ganz schön hoch, und nimmt fast den ganzen Kofferraum ein. Doch für eine Person bekomme ich immer noch alles gut in den Caddy rein. Es hat ja alles seinen Platz nun. 

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