Nachdem wir wochenlang Karlchen flott gemacht und etliche Euronen beim Camperbedarf gelassen hatten, mussten wir endlich auch mal ausprobieren, was wir da so mehr oder weniger am Reißbrett zusammengefummelt hatten. Würde Karlchen halten, was wir uns erträumten? Waren die Einbauten sinnvoll und alltagstauglich oder würde uns alles irgendwann um die Ohren fliegen?
Und vor allem: Waren die Jungs "campingtauglich"? Immerhin hatte ich inzwischen mitbekommen, dass mein lieber Gatterich vorher noch nie in einem Zelt übernachtet hatte (jedenfalls nicht außerhalb Y-Reisen)
Da mein Camper bekanntlich ja solotauglich ausgebaut wurde, besorgten wir für die Jungs ein entsprechendes Zelt und eine gefühlt mindestens 500 cm hohe Luxus-Matratze (Mit eingebautem Blasebalg!!! Was es nicht alles inzwischen gibt?!? Wo sind sie hin, die Zeiten, in denen man allmorgendlich auf der plattgelegenen, mundaufgeblasenen Luftmatratze erwachte, die allerhöchstens für ein paar Runden im Kinderpool getaugt hätte? Heutzutage wird automatisch USB-geladen der Druck ausgeglichen, damit des Gatten Popo aber auch bloß nicht durchhängt!)
Ach ja - kleine Anmerkung am Rande- Mutti schlief auf der kaputten 55cm breiten, 5 cm hohen Thermarest, oder versuchte es jedenfalls...
Also, wo sollte es hingehen?
Nicht zu weit weg sollte es sein, nicht zu heiß, nicht zu kalt und genug zum unternehmen sollte es natürlich auch geben. Untere Wahl fiel auf:
OBERSTDORF im ALLGÄU
Mit dem Campingplatz hatten wir wirklich Glück - sauber, freundliches Personal, leise, nur der Stellpatz war eher ein Plätzchen, so dass Mega-Zelt & Minicamper gerade mal so nebeneinander hin passten. Mit Vordach war damit nix, also machte ich es mir am Heck gemütlich.
Nach einem abendlichen Stadtbummel jagte ich die Jungs am nächsten Tag in die Berge. Mit der Seilbahn bis zur Bergstation auf die Kampenwand und von dort eine moderate Familientour zum Fellhorn.
Wanderung am Fellhorn
Überall um uns herum begleiteten uns blühende Bergblumen, selbst direkt neben "ewigem Eis". Leider übersahen wir den Wegweiser für unsere Familientour und stiegen direkt zur Fellhornstation auf, anstatt zum See hinunter, um von dort mit der Gondel zur Bergstation zu fahren. Deshalb wurde es ein klein bisschen anstrengender. Der Gipfel war trotzdem drin und danach eine zünftige Brotzeit vor spektakulärer Kulisse.
Ok, der Tag war wirklich anstrengend gewesen, vor allem, da es zwischen den Bergstationen Fellhorn und Kampenwand einen fiesen Zwischengipfel gibt, also sollte es am nächsten Tag etwas geruhsamer zugehen.
Breitachklamm


Spektakulär!!! Ich bin definitiv ein "Klamm-Mensch".
Da auch bei dieser Tour der Rückweg etwas ausartete, streikten meine beiden für jede weitere Aktion. Ich musste ihnen einen Ausruhtag gönnen.
An unserem letzten Urlaubstag erfüllten die beiden mir dann meinen Wunsch und es wurde royal.
Gebürtig aus Bayern und noch nie live gesehen:
Schloss Neuschwanstein
Da wir erstaunlicherweise NICHT die einzigen dort waren, warteten wir geschlagene vier Stunden auf den Einlass. Dann aber hat es sich wirklich gelohnt. Leider darf man in den Räumen nicht fotografieren, deshalb - wen´s interessiert - bitte selber googeln.
Bayerische Schlösserverwaltung | Schloss Neuschwanstein | Aktuelle Informationen
Und mit einer der genialsten Aussichten meines Lebens (so schön, dass es beinahe schon an den Zähnen zieht) verabschiede ich mich aus unserem ersten Camperurlaub nach Oberstdorf.
Es muss nicht immer tagelang in die Ferne gehen, auch "gleich um`s Eck" gibt es herrliche Ecken.
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